Alles andere als brav – Kalendertür 6

Carolin wachte vor Frieder auf. Sie betrachtete sein entspanntes Gesicht. Das Starre, Verkrampfte, das darin oft zu finden war, war verschwunden. Ihre Fingerkuppen strichen federleicht über seinen Brustkorb, der sich gleichmäßig hob und senkte. Da schlug er die Augen auf, lächelte und zog Carolin an sich. »Was für ein Rausch. Ich bin so beschenkt worden von dir. Danke.«

Beim Frühstück fiel sein Blick auf den Kalender, die geleerte Sektflasche und das Buch.

»Lass es uns heute langsamer angehen. Ich will dieses Erlebnis von gestern nachwirken lassen und nicht gleich einen neuen Eindruck darüber legen. Was meinst du?«

 Carolin nickte. Sie fühlte eine aufgeregte Lebendigkeit wie seit Monaten nicht mehr. In ihren Augen lag Glanz. »Ist es nicht schön, wie zwischen uns wieder die Leidenschaft und Zuneigung wächst?«

Wie es mit Carolin und Frieder weiter geht, erfahrt ihr morgen.

Bis zum 24. Dezember gibt es täglich eine Szene – macht (jugendfrei) mit, gern auch mit Lyrik. Dafür habt ihr drei Möglichkeiten: direkt hier im Kommentar, auf Instagram unter #allesanderealsbrav oder auf facebook in den Kommentaren.

Ein Gedanke zu „Alles andere als brav – Kalendertür 6

  1. Markus Koch

    Als Frieder im Geschäft ankam, suchte er gezielt nach Frau Müller. Er hatte sich entschlossen, allen Mut zusammen zu nehmen und heute die Offensive zu wagen.
    „Wollen Sie mal erleben, wie der kleine Süße zum bösen Buben wird?“
    Frau Müller sah in leicht verwirrt an. Nicht dass Sie nicht vielmehr auf das Spiel der bösen Jungs abfuhr, aber das nun gerade der brave Frieder sich so präsentierte.
    „Mir hat es schon gereicht, dass Du mir so unverhofft in den Schoss gefallen bist. Aber wenn Du jetzt einen auf Kerl machen willst, dann gerne. Mach mir den Hengst, wenn Du kannst Frieder.“
    Sein Herz pochte ihm laut von Innen an die Ohren.
    „Treffen wir uns um halb eins zum Mittagsrausch im Keller. Hinten im Heizraum?“ Die Worte kamen zögerlich.
    „Uuh, Frieder. Während alle oben ihr Veggisüppchen schlabbern, wirst Du mir die Fleischpeitsche geben. Da bin ich aber mal gespannt.“

    Was wohl Frieders Plan ist, um die restliche Woche voll seine Säfte und Manneskraft zusammen zu halten, jetzt wo er doppelt gefordert ist.
    Bleiben wir gespannt.

Die Kommentare sind geschlossen.