Meine Erfahrung im ARD-Buffet

Ein Auftritt, der in Erinnerung bleibt

Am 5. Juni 2024 hatte ich eine aufregende Nachricht in meinem Postfach. Die Redakteurin von ARD-Buffet schrieb mir:

„Viele Menschen träumen davon, ihr eigenes Buch zu schreiben, das würden wir gerne im ARD-Buffet als Thema aufgreifen und uns sehr freuen, Sie als Expertin bei uns im Studio zu begrüßen. Wir könnten dazu einen 5-6 Minuten Talk machen und besprechen die genaueren Fragen gerne am Telefon. Das ARD-Buffet sendet täglich live aus Baden-Baden von 11:15-12:00 Uhr im Ersten. Konkret ginge es um Dienstag, den 25. Juni 2024. Die Präsenzzeit vor Ort wäre 08:30 Uhr – 12:00 Uhr (inkl. Maske, Probe, Mittagessen und Livesendung). Lassen Sie mich gerne wissen, ob Sie Zeit und Lust hätten.“

Natürlich hatte ich Zeit und Lust. Nach einem Telefonat mit der Redakteurin war klar, dass ich mich auf das „Roman schreiben“ konzentrieren würde, andere Buchgenres wie Sachbuch oder Autobiografie bleiben außen vor. Aus dem langen Vorgespräch destillierte die Redakteurin einige Fragen, die sie dem Moderator übergeben würde:

  • Sie sind selbst Autorin und haben mehrere Bücher veröffentlicht, wann wussten Sie, dass Sie Talent haben?
  • Der Trend geht zum Tagebuch schreiben oder neudeutsch Journaling – zählt sowas auch schon als Schreibübung?
  • Wenn ich ein Buch schreiben will, woher weiß ich, ob das gut ist, was ich schreibe?
  • Welche konkreten Übungen gibt es?
  • Wie ziehe ich einen Leser in meine Geschichte?
  • Kann jeder schreiben?
  • Womit fange ich an?
  • Welche Fehler sollte ich vermeiden?

Vorbereitung auf den großen Tag

Es war viel Stoff für 5 Minuten! Um alle Fragen zu beantworten, bräuchte ich 30 Minuten Sendezeit. Diese Fragen dienten jedoch nur als Leitfaden. Es gibt kein vorgefertigtes Drehbuch. Die Gesprächssituation sollte locker und entspannt sein und meine Antworten spontan.

Wie bleibt man locker und entspannt in einer Live-Sendung? Ob mir das gelungen ist und welche Fragen tatsächlich gestellt wurden, könnt ihr euch in der Aufzeichnung der Sendung vom 25. Juni 2024 anschauen. Sie ist in der ARD-Mediathek bis 25. Juni 2026 verfügbar. Es gibt auch einen Ausschnitt mit nur meinem Beitrag.  Den findets du hier: ARD Mediathek

Kleidung und mehr

Die Organisation war super. Einen Lageplan, Sicherheitsunterweisung und Tipps für die Kleiderauswahl bekam ich vorab. Interessant, was dabei alles zu beachten ist: „Einfarbige und helle Kleidung ist am besten geeignet und macht Sie in der ARD-Buffet-Deko besonders präsent. Besonders gut geeignete Farben: Rot, Orange, Écru, Ocker, Hell- oder Mittelblau, Royal, Türkis oder beige Töne.“ Zum Glück liebe ich kräftige und klare Farben. Outfits in Schwarz, Dunkelblau oder Braun, die wohl Probleme machen, habe ich weniger.

Jedoch ging der Text weiter: „Für die HD-Kameras bitte keine kleinen Muster oder schmale Streifen wählen.“ Muster mag ich allerdings gerne und so fielen einige Lieblingsstücke gleich wieder heraus. Am Ende hatte ich zwei Optionen dabei, denn das Kostümteam wollte eine Auswahl haben.

Der Tag der Sendung: Ein Ablaufplan

  • 8:30 Uhr: Abholung an der Pforte zum Haus Quettig des SWR
  • 8:45 Uhr: Check der mitgebrachten Kleidung durch Kostümfrau Silvia
  • 9:00 Uhr: Maske, sehr netter Talk mit der Visagistin
  • 9:30 Uhr: Garderobe, dort hängt Kleidung vom Kostümteam frisch aufgebügelt
  • 10:00 Uhr: Stell- Sitz-, Sprechprobe
  • 10:15 Uhr: Moderator Michael Friemel stellt zwei Fragen für die Toneinstellung und damit wir uns kennenlernen. Danach ist Zeit. Ich fotografiere eine der drei imposanten Kameras und das Studio. Theresa Pommert, Kalligraphie-Dozentin und der zweite Live-Gast, fotografiert mich in dem orangefarbenen Sessel. Meine grüne Bluse und meine magentafarbene Hose knallen richtig gut raus.
  • 11:10 Uhr: Warten auf den Auftritt
  • 11:15 Uhr: Start der Sendung mit dem Schwerpunktthema Bücher. Während die Reportage über die Fantasy-Autorin Mechthild Gläser läuft, nehme ich im Sessel Platz.
  • 11:18 Uhr: Michael Friemel stellt seine Fragen, die zu meiner Überraschung doch anders lauten als in der Sprechprobe. Da sie sich jedoch alle auf das Thema „Kann man lernen, ein Buch zu schreiben?“ abzielen, ist das kein Problem. Schließlich unterrichte ich seit mehr als 14 Jahren das Schreiben.

  • 11:23 Uhr: Meine Zeit ist um und ich stelle mich an den Rand des Studios und genieße die weiteren Beiträge: den Kreativpart Handlettering mit Theresa und Reportagen über Buchtipps und Buch-TikTok.
  • 11:56 Uhr: Wir setzen uns an den gedeckten Tisch für das Schlussbild.
  • 12:05 Uhr: Bei abgeschalteter Kamera essen Theresa und ich noch das von (Fernseh-)Koch Christian Henze frisch zubereitete Gericht: Ei auf Fleischpflanzerl in Tomaten-Rahm-Sauce und Bohnensalat. So ein Auftritt macht hungrig.
  • 12:40 Uhr: Eine nette Dame geleitet mich zum Ausgang.

Bis dahin hatte ich mich noch gar nicht gesehen. Aber von der Redakteurin bis zur Aufnahmeleitung sagten alle, dass Theresa und ich das sehr gut gemacht hätten. Im Schnitt sehen wohl 400.000 Menschen das ARD-Buffet. Gut, dass ich das nicht vorher gewusst habe.