Als er die Sektflasche vor dem Kalender stehen sah, dachte er begeistert: »Also doch!«
Vorsichtshalber fragte er nach, er wollte da auf keinen Fall einen Fehler begehen. »Für ein Bad in Champagner ist es zu wenig. Für ein Prickeln im Bauchnabel zu viel. Was hat meine Traumfrau damit vor?«
Carolin grinste: »Soll ich dir weitere kleine Hinweise schicken?«
»Das geht auf keinen Fall. Ich habe ein wichtiges Meeting zu leiten und die Bilder, du mir gestern in den Kopf geschossen hast, verdrängten jeden vernünftigen Gedanken. Sei nicht böse – lies es mir bitte heute Abend vor.«
»Okay.«
Mit einem leidenschaftlichen Kuss, der sich in Intensität und Länge von ihrem sonstigen flüchtig dahingehauchten Küssen unterschied, verabschiedeten sie sich.
Als Frieder nach Hause kam, stand die Tür zur Küche offen. Kerzenschein erhellte sie. Da fiel ihm die Abmachung wieder ein, die er selbst aufgestellt hatte – alles außerhalb vom Schlafzimmer.
Als er in die Küche trat, saß Carolin mit angewinkelten Beinen auf einem Handtuch auf der Küchenanrichte. Sie trug nichts außer einem roten Korsett, das ihre Taille um etliche Zentimeter verschmälerte. In der Hand hielt sie das Buch und neben ihr stand die Flasche Sekt.
Frieder nahm all das in sich auf und bezähmte den Drang,, sofort über sie herzufallen.
»Bist du sicher, dass du es willst?«, fragte er mit belegter Stimme.
»Weißt, du dass dieser Satz ein zu eins in dem Buch steht?« Sie klappte das Buch auf und begann langsam zu lesen:
»»Bist du sicher, dass du es willst?«
»Ich nicke und lehne, abgestützt auf die Ellenbogen, meinen Oberkörper leicht zurück. Langsam öffne ich meine angezogenen Beine, spüre, wie bereit ich bin. Gil gleitet vom Bett und kniet sich auf den Teppich. …« Wort für Wort las Carolin ihm vor, was Viktoria erlebte. Dann schaute sie Frieder an, der ihr gebannt gelauscht hatte. »Ich bin so bereit wie diese Viktoria. Und du?«
Frieder nickte und schloss die Tür Nummer 5.
Der 5. Dezember endete mit dem Satz von Frieder: »Das war der beste Sekt, den ich je getrunken habe.«
Was die beiden erlebten, kann ich leider nicht hier berichten. Es war auf jeden Fall »Alles andere als brav. «
Wer es dennoch wissen will, schaltet sein eigenes Kopfkino ein oder liest »Champagnerküsse« in »Theater der Lust – Mut«.
Wie es mit Carolin und Frieder weiter geht, erfahrt ihr morgen.
Bis zum 24. Dezember gibt es täglich eine Szene – macht (jugendfrei) mit, gern auch mit Lyrik. Dafür habt ihr drei Möglichkeiten: direkt hier im Kommentar, auf Instagram unter #allesanderealsbrav oder auf facebook in den Kommentaren.
Frieder hatte etwas Sorge um sein Stehvermögen.
Im Geschäft hatte Frau Müller die letzten beiden Tage ihren Schweigetribut eingefordert. Mit leidenschaftlicher Kühnheit, wie er zugeben musste. Jetzt aber war seine Carolin alles, was es zu beglücken galt.
„Komm her, ganz langsam.“ Sein Blick wich nicht von ihren Augen.
Mit geübtem Griff löste er den Metallbügel, der das flüssige Silber im Zaum hielt. Dann machte es Plopp. Sein Daumen tat wie im geheißen.
„Schüttel Sie ein wenig für mich, ich will davon kosten.“ Carolin schien entschlossen, dem Sekt eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Frieder spürte einen kräftigen Impuls in seinen Lenden. Vorsichtig begann er, die Flasche in kurze, stoßartige Bewegung zu setzen.
Carolin näherte sich. Als der Daumen seinen Druck von der Öffnung nahm, ergoss sie ein kühler Schwall des prickelnden Etwas in ihren lustdürsternen Mund. Ihre Zunge fing an, den Flaschenhals zu erkunden.
Frieder spürte eine weitere Welle, die ihn heftig aufbäumen liess. Schier von ihr überwältigt, öffnete er hastig den Bügel seines Gürtels.
„Carolin, Liebste. Komm, schüttel auch Du „mich“ ein wenig. Ich will Dich von meinem Goldenen Saft…“